Weil Biebergemünd so toll ist

12. August 2021
CDU-Bürgermeisterkandidat Simon Beck widmet sich mit Gast Peter Tauber dem Begriff Heimat

 

Biebergemünd-Kassel (hg). „Was nacht Heimat aus?“ – unter diesem Titel lud der CDU-Bürgermeisterkandidat Simon Beck zu einem Themenabend ins Café Knusperbohne ein. Dazu begrüßte er Dr. Peter Tauber, der ja nicht nur ein CDU-Parteibuch besitzt und in den vergangenen Jahren einige bedeutende Positionen in seiner Partei innehatte, sondern auch geschichtsbegeistert ist – und diese Begeisterung bis zur Promotion verfolgte. Beck ließ seine Zuhörer wissen, dass er diese Passion vor allem als stellvertretender Museumsleiter und Mitglied des Geschichtsvereins teile.

Der Begriff Heimat löse in den Menschen oft sehr starke Gefühle aus. „Daher denke ich, dass sich unser Thema heute Abend und die anschließende Diskussion sehr gut eignen, um den Menschen in Biebergemünd einen ehrlichen Einblick in meinen persönlichen Wertekompass zu geben“, stellte Beck in Aussicht. Bei der Entscheidung, sich als Bürgermeisterkandidat aufstellen zu lassen, sei das Thema Heimat ein wichtiger Aspekt gewesen. 
„Für mich ist es der erste politische Auftritt, seit ich kein Bundestagsabgeordneter mehr bin“, erklärte Tauber mit dem Hinweis, dass Heimat auch immer etwas Politisches sei. „Der Begriff erfährt eine Renaissance und das Thema ist für die CDU nicht neu, sie hat sich immer dafür eingesetzt“, formulierte Tauber. Bei der umgreifenden Globalisierung gebe der Begriff Heimat eine gewisse Sicherheit an Bestand. 

„Wenn wir uns nur über unsere Unterschiede definieren, dann kann das gefährlich werden. Spannender ist, darüber nachzudenken, was uns verbindet, und wenn sich dies ein Bürgermeisterkandidat fragt, dann leistet er viel. Auf kommunaler Ebene ist es wichtig, Konsens zu erzielen, Menschen, die unterschiedlich sind, zusammenzubringen, damit diese gemeinsam etwas leisten“, erklärte Tauber weiter. Ein ganz wichtiger Aspekt sei mit dem Thema Heimat verbunden, denn wir alle seien ein Stück heimatlos, weil die moderne Gesellschaft und die Arbeitswelt dazu zwinge. „Wenn man zwölf Jahre Politik in Berlin gemacht hat, dann war das manchmal sehr wichtig, dass man wusste, wo Heimat ist. Du hast, glaube ich, verstanden, was für diese Kommune wichtig ist, und ich freue mich, dass Du das Thema aufgreifst“, wandte sich Tauber an den Bürgermeisterkandidaten der CDU.

„Wir müssen uns als Biebergemünder fühlen, ohne die Einzigartigkeit unserer Dörfer außer Acht zu lassen“, verwies Beck auf das immer noch bestehende Konkurrenzdenken zwischen Ober- und Untergrund. „Unsere Identität Heimat liegt auch nicht in dem Wort Biebergemünd, sondern in Wirtheim, Neu-Wirtheim, Kassel, Lanzingen, Breitenborn/Lützel, Roßbach und Bieber. Diese Identität müssen wir stärken und uns am Ende als Biebergemünder fühlen. Dies bekommen wir nur hin, indem wir die Alleinstellungsmerkmale der Dörfer gleichmäßig vorantreiben und wir am Ende sagen können, wir sind Biebergemünder.“

Als Alleinstellungsmerkmale für Wirtheim sah Beck die Stadtrechte, das Schloss und Wirtheim als Tor zum Spessart, und er will dies durch einen geeigneten Stadteingang und Stadtrundgang ins rechte Licht rücken. Die Mühlen in Kassel seien ein Alleinstellungsmerkmal der ganz besonderen Art. „Ein Weltkonzern kommt aus Besenkassel!“ Hier sieht Beck wirtschaftliche und innovative Entwicklung auf der einen, aber auch die Betonung der Tradition auf der anderen Seite. In Lanzingen, das schon immer von der Landwirtschaft geprägt ist, sieht Beck die Urigkeit der Feste als Alleinstellungsmerkmal. „Dieser Zusammenhalt im Dorf ist unglaublich. IN meinen Augen gilt es hier, dieses Gefühl des Zusammenhalts zu bewahren und noch zu steigern!“
In Breitenborn und Lützel sieht er landschaftliche Kleinode und kostbare Schmuckstücke. Dieses Wissen gelte es umzuwandeln in agierendes Handeln, damit sich die Bewohner nicht an den Rand gedrängt fühlen, sondern mitten ins Geschehen. „Meine Idee ist es, hier eine Station des Spessart-Tourismus, ähnlich der in Lettgenbrunn, zu etablieren“, schilderte Beck.
Auch in Roßbach seien Vereine zentraler Bestandteil der dörflichen Gemeinschaft: kleinere Vereinsgemeinschaften, die nur innerhalb des Ortes agierten, aber auch Vereine, die mit ihren sportlichen Leistungen und Veranstaltungen überörtlich bekannt seien. „Diese spezielle DNA gilt es festzuhalten!“
Bieber habe ein sehr großes Alleinstellungsmerkmal mit dem Bergbau, der bis 1925 betrieben wurde – ein Thema der vorindustriellen Revolution. „Für mich liegt dort das Alleinstellungsmerkmal eines Bergwerkes vor, von dem in einem Disneyfilm erzählt wurde: Schneewittchen. Dieses Alleinstellungsmerkmal gilt es herauszuarbeiten!“ Es gehe darum, sich nicht nur als Bieberer, Roßbacher oder Kasseler zu fühlen, sondern auch als Teil von Biebergemünd. „Das war meine Grundmotivation mich als Bürgermeisterkandidat zu stellen, weil Biebergemünd so toll ist“, erklärte Beck nach seiner Exkursion durch die Dörfer.

Peter Tauber lobte am Ende, dass Beck für seinen Ort brenne. „Wir haben gemeinsam festgestellt: Er weiß, von was er redet. Jetzt könnten wir nach Hause gehen und sagen, der Drops ist gelutscht, die Wahl ist gelaufen!“ Ganz so optimistisch war Tauber dann doch nicht und appellierte an die anwesenden CDU-Mitglieder, sich auf die gleiche Linie zu stellen, um auch Leuten, die nicht in der gleichen Partei seien, zu zeigen, dass man hinter Beck als Bürgermeisterkandidat stehe. 

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